Als sehr konzentriert kann man die Atmosphäre beim gestrigen Stadtentscheid des Vorlesewettbewerbes in der Stadtbibliothek beschreiben. 9 Kanditatinnen und Kandidaten, die als Sieger aus den Schulwettbewerben hervorgingen, hatten sich in der Kunstecke eingefunden und am Ende nach guten 2 Stunden stand mit Amelie-Sophie Gah vom Gymnasium Fallersleben schließlich eine Stadtsiegerin fest, die Wolfsburg während des folgenden Bezirkswettbewerbs „verteidigen“ wird. Die weiteren Teilnehmerinnen und Teilnehmer: Julia van den Berg, Felix Becker, Valeria Simina, Viktoria Schweigert, Sophie Jung, Franziska Bauersachs, Dennis Wittig und Samuel Enßlen.

Insgesamt zwei Runden hatten die Vorleser zu bestehen. In der ersten Runde lasen sie aus einem mitgebrachten und vorbereiteten Text, z.B. aus Jonathan Strouds „Bartimäus – das Amulett von Samarkand“, Cornelia Funkes „Gespensterjäger im Feuerspuk“, J.R.R. Tolkiens „Der Herr der Ringe“ oder Erich Kästners „Der 35. Mai“.
In der fünfköpfigen Jury saßen neben Helga Burghard (ehemals Lehrerin an der IGS in Wolfsburg), die Wolfsburger Theaterpädagogin Hatice Karagöl, eine Vertreterin der Buchhandlung Sopper, der derzeitige Bibliothekspraktikant Fabian Gründling und die ehemalige Leiterin der Kinderbibliothek, Frauke Pfeil. Sie hatten jeden Vortrag hinsichtlich Textverständnis, Aussprache, Betonung etc. zu bewerten und diskutierten und gewichteten die einzelnen Beiträge in den Pausen.

Das war, wie man zwischendurch heraushörte, gar nicht so einfach, da die einzelnen Vortragsleistungen oft nur minimal auseinander lagen. So folgte ganz haarscharf auf Siegerin Amelie-Sophie Gah Sophie Jung vom Ratsgymnasium in Wolfsburg, die ebenfalls sehr überzeugend ihren „eigenen“ Text „Vera und das Dorf der Wölfe“ von Tyra Teodora Tronstad und den von Kinderbibliotheksleiterin Beate Horstmann vorbereiteten Text der zweiten Runde, „Letzten Donnerstag habe ich die Welt gerettet“ von Antje Herden vorstellte.

Während sich die Jury in den Pausen um ein „gerechtes Urteil“ bemühte, tauschte sich auch das Publikum, das zum größten Teil aus Eltern bestand, über seine Favoriten aus. Als dann die Jury ihre Entscheidung getroffen hatte und „weißer Rauch aufstieg“, konnte Kinderbibliotheksleiterin Beate Horstmann schließlich Amelie-Sophie Gah zur Wolfsburger Stadtsiegerin ernennen – das allerdings nicht, ohne nochmals zu betonen, dass auch in diesem Jahr wieder alle Teilnehmer am Stadtentscheid eine sehr überzeugende Leistung erbracht hatten.

Uwe Nüstedt